19. August – 25. August 2024
Selbstsabotage durch Perfektionismus?
Die 5 der Scheiben – Der Page der Scheiben – Die 8 der Scheiben
Scheiben, Scheiben, Scheiben: In dieser Tarotkartenlegung geht es eindeutig um’s Tun. Und einer der größten Feinde des Tuns, einer der größten Saboteure, ist der Perfektionismus.
😣 Die 5 der Scheiben ist eine Karte der Ressourcen, auch des „den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“. Wir glauben so oft, dass wir weiß Gott was bräuchten, um [setz ein Ziel deiner Wahl ein]. Und dabei haben wir schon längst alles. Zumindest alles, was wir jetzt gerade brauchen. Über ungelegte Eier in der Zukunft müssen wir uns hier und jetzt keine Gedanken machen. Erstmal zählt nur der nächste Schritt. Und den Schlüssel dazu haben wir öfter als wir glauben bereits in der Hand.
🤸🏻♀️ Die Pagen im Tarot verkörpern das Kindliche, die Anfänge. Der Page der Scheiben ist der klassische Anfänger. Er flüstert uns zu, dass wir einfach mal machen dürfen. Einfach ausprobieren. Auch wenn es nicht gelingt. Sogar, wenn es voll in die Hose geht. Am Anfang sind wir immer frei und aus unseren Versuchen kann ALLES werden. Genau darin liegt der viel zitierte Zauber des Anfangs. Wenn wir uns nur trauen. Wenn wir uns nur erlauben, dass es ein Versuch ist, fernab von jeder Perfektion.
💪 Die 8 der Scheiben ist die Karte der Sorgfalt: Tue das, was du tust, so gut du gerade kannst. Immer wieder. Dann wirst du besser werden. Und zwar ganz unabhängig davon, wo du in diesem Moment stehst.
Wie oft sagen wir uns selbst „Ich kann das nicht“?
(Und zwar oft schon, bevor wir es überhaupt probiert haben.)
Dabei vergessen wir gerne, dass alles, was wir heute können, das Ergebnis eines langen Prozesses ist.
Du konntest nicht laufen, sprechen, schreiben, malen, Fußball spielen, das Volumen eines Zylinders berechnen, dein Zimmer aufräumen, die Steuererklärung machen oder Smalltalk halten, als du zur Welt gekommen bist. Du konntest noch nicht mal die Fernbedienung bedienen.
All die Fähigkeiten, die du heute besitzt, hast du dir irgendwann und teils echt mühevoll angeeignet.
Weißt du noch, wie oft du auf die Fresse geflogen bist und bitterlich geweint hast, als du laufen gelernt hast?
Oft.
Gottverdammt oft.
(Falls du gehandicapt bist und nicht laufen kannst, setz eine andere Fähigkeit deiner Wahl ein.)
Die Crux ist:
Erstens: Wir vergessen oft, dass all diese Dinge erlernte Fähigkeiten sind. Auch ominöse Talente wie Musizieren, Malen, Fußball spielen. Es gibt Prädispositionen, die es dem einen leichter und dem anderen schwerer machen, klar, aber ein richtig guter (und selbst ein mittelmäßig guter) Musiker, Maler, Fußballer (und auch eine Astrophysikerin, eine Schriftstellerin, eine Triathletin) hat lange und hart geübt, um an den Punkt zu kommen, an dem sie oder er heute steht.
Meisterinnen und Meister fallen nicht vom Himmel. Sie erschaffen sich.
Und zweitens: Irgendwie gehen wir im Erwachsenenalter davon aus, dass wir bestimmte Dinge können müssten. Einfach, weil andere um uns herum sie scheinbar können. Dabei übersehen wir, dass die anderen das irgendwann mal gelernt und geübt haben. Und wir halt bisher nicht oder nicht genug.
Und wenn wir uns entschließen, etwas Neues zu tun – musizieren, malen, Fußball spielen … egal, was; irgendwas, das außerhalb unserer aktuellen Normalität liegt – vergleichen wir uns und unsere Versuche mit den völlig falschen Menschen. Nämlich mit denen, die es schon können. Mit denen, die wir bewundern. Mit den Profis. Mit denen, die das schon viel, viel länger tun, die schon viel, viel mehr geübt haben.
Korrekt und uns selbst gegenüber fair wäre aber, uns (wenn es denn sein muss) mit anderen Anfängern zu vergleichen, auch wenn die gerade mal fünf Jahre alt sind.
Was wir bei dem Musiker, Maler, Fußballer, den wir anhimmeln, sehen, ist unser ZIEL. Der Anfang hingegen sind scheußliche Bogengeräusche auf der Geigensaite, unbeholfene Pinselstriche und was immer man beim Fußball spielen alles falsch machen kann.
Ja, das ist unschön.
Ja, das ist frustrierend.
Ja, das kann sich auch verdammt peinlich anfühlen.
Ja, das sieht gerade nicht nach Erfolg aus.
Dann fühlen wir uns wie das Mädel auf der Karte 5 der Scheiben: „Ich kann das einfach nicht! Ich schaff das nicht. Ich bin zu dumm, zu alt, zu unfähig und hab null Talent.“
Weil wir es jetzt noch nicht (gut genug) können, schlussfolgern wir, dass wir es niemals können werden – also lassen wir es lieber gleich bleiben.
Das ist Selbstsabotage.
Das ist Perfektionismus.
Und Perfektionismus ist ein Gift, an dem wir schleichend zugrunde gehen.
Bitte, bitte, hör diese Woche auf die Tarotkarten. Ich spreche aus eigener schmerzhafter Erfahrung. Lass dich von Perfektionismusgedanken und Ich-kann-das-nicht nicht von dem abhalten, was du tun willst.
Erlaub dir, Anfänger zu sein. Einfach auszuprobieren und zu üben. Steh wieder auf, wenn du hinfällst. Gib dein Bestes. Das ist mehr als genug.
👉 Tipp: Wenn du dich das nächste Mal dabei ertappst, dass du irgendwelchen Quatsch à la „Ich kann das nicht“ denkst, setz ein „noch“ ein.
„Ich kann noch nicht so gut [was-auch-immer …], wie ich gerne will. Ich übe.“
Auch jemand, der es in den Augen der Welt zu unfassbarer Meisterschaft gebracht hat, meinetwegen Mozart, Picasso, Messi oder Judit Polgár, hat garantiert niemals aufgehört zu üben.
Erlaube dir, zu üben. 🧡
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