Der Wochenimpuls
Warum Tarot?
Neue Woche, neuer Impuls. Vielleicht hast du mitbekommen, dass ich auf Social Media jede Woche einen Impuls aus den Tarotkarten und einen kleinen Nachtrag dazu veröffentliche. Und vielleicht hast du dir gedacht: „Oh mein Gott – Tarotkarten … Jetzt dreht sie völlig durch.“
Nein, tut sie nicht. Tatsächlich lege ich seit über 20 Jahren Karten. Mal mehr und mal weniger. Bisher aber nicht öffentlich, sondern nur für mich selbst und eine Handvoll netter Leute. Glaube ich daran, dass Karten die Zukunft vorhersagen und verborgene Geheimnisse enthüllen können? Klares Jein. 😉
Zu den Impulsen und persönlichen Legungen habe ich die letzten Tage wieder Feedback bekommen, das mich selbst in Erstaunen versetzt. Deshalb möchte ich heute mal erklären, was es für mich mit den Karten auf sich hat. Die unwissenschaftliche Kurzfassung.
Möglich vs. Unmöglich
Ich halte mich nicht für einen wahnsinnig spirituellen Menschen (aber auch nicht unspirituell) und bin ein absoluter Skeptiker. Ein Kopfmensch. In meiner Welt lässt sich fast alles mit Logik, mit Verstand, mit Formeln und Tabellen lösen und erklären. Fast alles.
Menschen, die behaupten, in die Zukunft sehen zu können, sind mir suspekt. Wobei ich merkwürdige Vorahnungen selbst schon oft erlebt habe. Was immer es damit auf sich hat, denn Präkognition, also vorab zu wissen, was irgendwann in der Zukunft passiert, ist eines von zwei Dingen, die physikalisch nach aktuellem Stand der Wissenschaft unmöglich sind (das zweite ist ewige Bewegung)*.
Aber dazwischen gibt es ein weites Feld an Dingen, die wir zwar erstmal für unmöglich halten, die aber faktisch nur auf verschiedenen Punkten der Wahrscheinlichkeitsskala liegen. Morgen geht die Sonne auf: 10 von 10, sehr wahrscheinlich (aber nicht sicher). Lottogewinn: weniger wahrscheinlich (aber nicht unmöglich).
Gehen wir also mal davon aus, dass Karten nicht wie in schlechten Filmen die Zukunft vorhersagen. Auch nicht bei Neumond (heute). Was tun sie dann stattdessen?
Das Unbewusste: Der blinde Fleck
Für mich persönlich sind es Blindfleckbeleuchter. Es ist bekannt, dass wir einen sehr bewussten Verstand haben und dass ein riesiger Teil von uns völlig unbewusst funktioniert. Dein bewusster Verstand liest gerade diese Zeilen, dein Unbewusstes nimmt im gleichen Moment irgendwelche Geräusche um dich herum wahr, wühlt vielleicht nach Erklärungsansätzen für Präkognition und sorgt dafür, dass du blinzelst und atmest – auch ohne, dass du bewusst daran denkst. Bewusst wäre das alles gar nicht möglich, das sprengt unsere Kapazitäten, unseren Arbeitsspeicher. Aber das Unbewusste arbeitet mit und speichert ab. Immer.
In hellen Momenten steigen dann aus dem Unbewussten, wie aus dem Nichts, plötzlich irgendwelche Dinge auf. Fantastische Träume in der Nacht oder zündende Ideen am Tag. Plötzlich ist ein Bild da, eine Erklärung, eine Lösung. Heureka. Das Unbewusste ist ein riesiger Wissenspeicher. Eine zig Terrabyte große Festplatte. Nur leider wurden die Dateien nicht ganz sauber abgelegt und und für manche fehlt das Passwort zum Öffnen. Oder so ähnlich.
Ich halte es für wichtig und sinnvoll, dass wir uns mit unserem Unbewussten auseinandersetzen und lernen, auf unser Dateiarchiv zuzugreifen. Hier finden sich nämlich Erklärungen für unser Verhalten, für Dinge wie Selbstsabotage und Glaubenssätze und jede Menge Antworten, nach denen wir uns sehnen.
Wir wissen viel mehr als wir glauben und die meisten von uns könnten viel glücklicher sein als sie sind.
Wege zum Unbewussten
Es gibt eine Menge Dinge, die den Zugang zum Unbewussten erleichtern können. Flow-Tätigkeiten. Duschen. Monotoner Quatsch wie Geschirr spülen und Unkraut jäten. Oder, etwas gezielter, Hypnose. Oder Tarot. Tarotkarten sprechen in Bildern. Das Unbewusste spricht genau diese Sprache.
Und Tarot gibt als Kartenspiel relativ willkürliche Impulse. Man zieht zum Beispiel drei Karten und muss irgendwas daraus fabrizieren. Der bewusste Verstand schafft das nur teilweise. Das Unbewusste ist die Instanz, die eigentlich die Verbindungen zieht.
Und solche relativ willkürlichen Impulse – oder der richtige Impuls zum richtigen Zeitpunkt – können Wunder wirken.
Der Blick in die Zukunft
Im Impuls diese Woche ging es darum, dass wir uns vielleicht von unseren Albträumen und Sorgen abwenden und stattdessen eine neue Gelegenheit ergreifen sollten (am Mittwoch kommt der kurze Nachtrag mit der Erklärung, da siehst du es genauer. Abonnier einfach meinen Youtube-Kanal, dann verpasst du es nicht. ;))
Mir ist völlig klar, dass dieser Impuls nicht für jeden der Menschen passt, die das Video sehen. Aber der ein oder andere sieht ihn vielleicht und ihm wird erst durch ein dämlichen Ein-Minuten-Video bewusst, dass er sich in letzter Zeit in Albtraumgedanken und Horrorvisionen verloren hat – und dass das vielleicht nicht allzu gut tut.
Vielleicht erkennt er auch, dass gerade eine tolle Möglichkeit vor ihm liegt, die zumindest eine echte Überlegung wert ist. Bei „guten Gelegenheiten“ oder „Neuanfängen“ denken wir Menschen ja gerne an Großes – plötzlich steht jemand vor deiner Tür und bietet dir den Traumjob an oder so. Ich glaube nicht, dass die Karten sowas vorhersagen. Aber vielleicht lassen die Karten dich etwas hellhöriger werden und vielleicht triffst du diese Woche jemanden, der von jemandem erzählt, der jemanden kennt, der gerade erfahren hat, dass irgendwo dein Traumjob frei geworden ist. Ja, worauf wartest du? Bewirb dich!
Oder vielleicht überkommt dich diese Woche der zarte Gedanke, dass du mal wieder Sport machen könntest. Bäm! Hör hin und wage den Neuanfang! Und dann kannst du hinterher sagen, dass die Karten es so vorhergesagt haben. 😉
Denn: Karten erzählen uns nicht die Zukunft.
Aber durch die Karten schaffen wir es vielleicht, zu sehen, wie unsere Zukunft aussehen könnte.
Und dann haben wir vielleicht auch die Eier, sie so zu gestalten, wie wir sie uns wünschen.
DAS ist die Magie der Tarotkarten.
Falls du jetzt Lust bekommen hast, einen Blick in die Karten zu werfen, kann ich dir meine viel zu günstige Tarot-Legung auf Etsy empfehlen. 😉
Ansonsten bin ich wie immer gespannt auf dein Feedback – vor allem, was du bereits für Erfahrungen mit Karten gemacht hast.
Hab eine schöne Woche!!
*Buchempfehlung: Speculative Everything von Anthony Dunne & Fiona Raby. Darin zitiert (aber ich hab’s nicht gelesen): Physics of the Impossible von Michio Kaku.
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